Viele Europäer werden in Jordanien auf eine ihnen gänzlich fremde Kultur stoßen.
Obwohl sich Christentum und Islam nicht gerade sehr uneinig sind, zumindest was manche Regelungen und Ansichten betrifft, sehen viele Christen Moslems als „Fremdgläubige“ an. Einige fürchten sich sogar vor dem Islam und den Gesetzen, welche laut Übersetzern daraus hervorgehen sollen. Doch da die ganze jordanische Bevölkerung streng gläubig ist, gehört auch die Religion zu einem Kulturgut und wird ständig gepflegt.
Im zentralen Mittelpunkt steht hier der Ramadan, gleich hinter anderen religiösen Feiertagen. De christlichen Feste nehmen in der Kultur Jordaniens nur eine untergeordnete Rolle ein.
Für die gesamte Bevölkerung sehr wichtig ist auch der Nationalfeiertag, der traditionell am 25. Mai im ganzen Land begangen wird. Man feiert hierbei die Annahme des Königstitels durch Abdullah I. aus dem Jahre 1946. Touristen kaum verborgen bleiben wird aber auch das Jerash Festival, das jeden Sommer in Jordanien statt findet und ein Zusammentreffen mehrere Musiker ist, die aus den unterschiedlichsten arabischen Nationen stammen.
Daran angelehnt wird die Kultur in Jordanien auch durch die Kunst- und Theaterszene maßgeblich beeinflusst. Gerade in größeren Städten findet man viele Museen und Ausstellungshallen, bei denen sich ein Besuch alle male lohnt.
Die meisten Touristen, die nicht dem Islam angehören, zeigen aber eher wenig Interesse daran, sich ein typisch arabisches Theaterstück anzusehen. Für sie werden die Galerien in der Hauptstadt Amman viel interessanter sein. Dort kann man nämlich einen kleinen Einblick in die Kunst der modernen Welt erhalten und sich auch über die kulturellen Gegebenheiten der Nachbarländer Jordaniens ausführlich informieren.
In den Bereich der Kultur Jordaniens gehört aber auch das Kunsthandwerk, welches von Jordanern mit einer immensen Leidenschaft ausgeübt wird. Viele Touristen wissen die schönen Gegenstände zu schätzen und denken beim Schlendern über den Markt an ihre Verwandten. Nicht selten wechselt da das ein oder andere Souvenir den Besitzer. Wer sich für die Keramikherstellung oder den Seidendruck interessiert, bekommt in Jordanien die Möglichkeit, im Salt Handicrafts Training Centre jungen Studenten bei der Ausübung des Kunsthandwerks zuzusehen.
Am interessantesten wird sich dort wohl die Kunst des Teppichwebens gestalten. Die Tradition des Teppichwebens in Jordanien reicht weit zurück. Momentan gibt es in diesem Land etwa 1.500 Frauen, die sich im Weben von Teppichen verstehen und damit ihr Einkommen erzielen. Hier sind nicht nur die Teppiche selbst gewebt, sondern auch die Wolle zuvor selbst auf alten Bodenwebrahmen hergestellt. Die Arbeiten sind aber nicht nur im Land sehr begehrt, sondern landen oftmals an einem vollkommen anderen Punkt der Erde. Erwerben kann man in etwa Teppiche, die Muster enthalten. Aber auch nach Wunsch und individuellen Vorstellungen kann man sich einen Teppich von Künstlern weben lassen. Zwar sind die Preise für diese selbst hergestellten und handgewebten Teppiche sehr hoch, doch die Qualität rechtfertigt den Preis auf alle Fälle. Palästinenserinnen sind im Bereich des Kunsthandwerks für ihre Stickerei weit über die Grenzen Jordaniens bekannt geworden. Mit den gestickten Mustern werden Kleider, Kissen und Tücher verziert. So kann man von seinem Urlaub etwas ganz Besonderes mitnehmen. Mittlerweile werden Frauengewänder, die äußerst aufwändig verziert wurden, aber eher gesammelt anstatt getragen. Sie haben einen unglaublich hohen Wert und werden dementsprechend auch hoch gehandelt. Ebenfalls ein beliebter Schmuck sind Bernsteinketten.
Für Frauen immer wieder interessant, ist die Herstellung von Silberschmuck. Leider wird dieses Handwerk aber nicht mehr mit der gleichen Intensität betrieben wie noch vor einigen Jahren. Die in Jordanien erhältlichen Stücke sind viel gröber und zeigen nur eine geringe Ähnlichkeit mit den ehemals berühmten und beliebten Schmuckstücken.